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Der Monte Verita ist so eine Art Vorzeigeobjekt wenn es um die Lebensreformbewegungen geht. Hier hat man die Reformer, die Boheme, die Kapitalisten, die Modernen, die Esoteriker und Spinner praktisch unter einem Dach. Doch sollte man aufpassen den Monte Verita nicht ein Synonym für die Lebensreform werden zu lassen. Für die Lebensreformbewegungen war Monte Verita sicher einer (von vielen) wichtigen Auslösern, darüber hinaus aber sicher der wichtigste Netzknoten, Ort des Austausches und Kennenlernens. Erst in der zweiten oder dritten Phase wurde der Berg der Wahrheit zu einem "Mekka" der europäischen Boheme. Trotz seiner wichtigen Rolle bildete Monte Verita keine spezifische Ideologie heraus (siehe A Mountain For Minorities), stellte keine "Herrschaftsansprüche" und hierarchisierte seinen Einfluss nicht. Hier trafen unterschiedlicher Ansätze aufeinander, es blieb ein offenes Experimentier- und Streitfeld. Man könnte dies auch auf ein Scheitern der ursprünglichen Pläne zurückführen oder hippieske Laxheit nennen. Die Impulse setzende Gründungsphase des Monteverita war angesichts der der Liste der Namedroppings sehr kurz. Die Gründergruppe löste sich sehr schnell auf. Fundis wie Gusto Gr?äser schieden gleich im Streit, selbst die Realos machten es nicht lange. Erst relativ "spät" wurde der Ort zu einem internationalen Künstlertreff (kein Wunder bei dem Wetter und der schönen Aussicht). Gründe dafür sind allerdings auch im ersten und zweiten Weltkrieg zu suchen wie auch im revolutionären Scheitern der Räterepubliken in Deutschland. Hier verschiedene Links Als Intro eignen sich:
Zeitzeugen immer am besten:
in English: Monte Sublime Exalted / A Mountain For Minorities Gusto Graeser | Karl Gr?äser | Otto Gross | Franziska Von Reventlow | LITERATUR:
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