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Aus dem Buch von Gräser Forscher Hermann Müller: Der Dichter und sein Guru (Gisela Lotz Verlag)

Zeittafel Gusto Gräser

16.2. 1879 Gustav Arthur Gräser zu Kronstadt in Siebenbürgen geboren. Sein Vater Bezirksrichter. Seine Vorfahren siebenbürgische Geschichtsschreiber und Bischöfe.

1895 Muß das Gymnasium verlassen. Kommt nach Budapest in die Lehre zu einem Goldschmied und Kunstschlosser. Läuft nach einigen Wochen weg.

2.5.1896 Eröffnung der Weltausstellung in Budapest zur Jahrtausendfeier der Stadt. Die von Gräser eingesandte Schnitzarbeit erhält einen ersten Preis. Besuch der Kunstgewerbeschule in Wien.

1897 Zerstört seine Bilder und begibt sich auf die Wanderschaft.

1898 Unter seinem Einfluß gründet sein älterer Bruder Karl in Galizien eine Gemeinschaft, die sich "Ohne Zwang" nennt.

1900 In München sammeln sich um die Gebrüder Gräser sieben junge Menschen, die aus der bestehenden Gesellschaft ausbrechen wollen. Gemeinsame Wanderung über die Alpen. Ansiedlung auf dem Monte Verita bei Ascona.

1901 Der Millionärssohn Oedenkoven vertreibt Gräser vom Monte Verita. Ende der Landkommune. Gräser in Paris mit Raymond Duncan. Erste Begegnung mit Hermann Hesse in Basel?

1902 Verweigert den Militärdienst. Einjährige Kerkerhaft in Österreich. Die Gemeinde Losone überläßt ihm die Höhle von Arcegno.

Um 1904 Lenin und Bebel besuchen den Monte Verita. Ebenso Kropotkin und Ellen Key, Erich Mühsam und Johannes Nohl. Der Syndikalist Raphael Friedeberg und die Puppenmacherin Käthe Kruse siedeln sich an.

1907 Wandert mit Freunden quer durch Europa. Hermann Hesse schließt sich ihm an, wandert über die Alpen, verbringt einige Wochen in und bei der Höhle von Arcegno.

1907 Zweiter Monte Verita-Aufenthalt von Hermann Hesse. Gräser tritt in München mit Gedichten, Tänzen und Vorträgen an die Öffentlichkeit.

1908 Freie Ehe mit Elisabeth Dörr. Wird Pflegevater von 5 Kindern aus der ersten Ehe seiner Frau. Freundschaft mit Hans Thoma.

1909 In Wien (April). - In Weimar bei Johannes Schlaf (Juni). -In Locarno verhaftet (Juli), weil seine im höchsten Grade auffällige 'Bekleidung' ... einen großen Teil des Körpers unbedeckt ließ. Vorträge in Locarno.

1910 In München. Auftritte im 'Simplizissimus'.

Ab 1911 Zieht mit Weib und Kind im Wohnwagen durch Deutschland.

1912 Aus Sachsen ausgewiesen. Protest von Richard Dehmel, Gerhart Hauptmann, Ferdinand Avenarius, Max Klinger, Friedrich Naumann, Hans Thoma, Johannes Schlaf u.a.

1913 Vorträge in Karlsruhe und Mannheim. Aus Baden ausgewiesen. Seit Mai in Stuttgart. Allsonntäglich Reden im Bopserwald. TAO-Vortrag in der Liederhalle.

Okt. Beim Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meissner.

Herbst 1915 Aus Deutschland ausgewiesen. Verweigert den Kriegsdienst.In Budapest als Spion verhaftet. In Siebenbürgen abgewiesen.

1916 bis 1918 Auf Monte Verita. Bewohnt das Haus seines Bruders, baut sich ein Boot. Freundschaft mit Hermann und Mia Hesse, Mary Wigman und Auguste Piccard.

Herbst 1916 Wiederbegegnung mit Hermann Hesse. "Sperberbrief". Gräser kommt nach Zürich und Bern, um Vorträge zu halten. Aus Zürich und Bern ausgewiesen. Hesse sammelt Spenden.

1918 Aus der Schweiz ausgewiesen. Schickt seine Nachdichtung des TAO TE KING an Hesse. Nach München, um dem Ruf noch Deutschland zu folgen.

1919 In München bei Georg Schrimpf und Oskar Maria Graf. Predigt Gewaltlosigkeit während der Revolution. Nach dem Sieg der Weißen verhaftet und ausgewiesen. - Mit Theodor Plievier in Urach beim Treffen der Christ-Revolutionäre. Freunde begründen die Siedlungen Runheim, Schurenhof und Vogelhof im Schwäbischen.

1920 Vorträge in Freiburg. Besuche bei Hans Thoma. Aus Baden ausgewiesen.

Pfingsten Unter seinem Einfluß: Zug der Neuen Schar. 25 junge Männer und Mädchen ziehen barfuß, tanzend und singend durch Nordbayern und Thüringen: "Morgenlandfahrt". Polizeilich aufgelöst.

1926 In München verhaftet. Ausweisung aus Bayern und dem ganzen Deutschen Reich. Die Ausweisung aus dem Reich wird abgewendet durch das Eintreten von Michael Georg Conrad, Hermann Bahr, Rudolf von Delius, Ludwig Held, Thomas Mann, Josef Ponton, Norbert Stern u.a.

1927/8 Vorträge in Berlin.

1929 Auf dem Vagabundenkongress in Stuttgart.

Um 1931 Trägt Professoren in Heidelberg und Marburg aus dem Wortfeuerzeug vor. Die Bucheckern - Schrift.

1935 bis 1940 In Berlin. Bewohnt ein Hausboot auf dem Langen See.

1940 Verhaftung und Schreibverbot durch die Nazis. Verkauft sein Boot. Wandert über Leipzig nach München.

Ab 1942 In München. Wohnt in Dachkammern bei den Professoren Schwegerle, Dombart und Buschor. Gespräche mit Otto von Taube und Fedor Stepun, Wiederbegegnung mit Rene Prevot und Harry Schulze-Wilde.

1949 Das Siebenmahl entsteht. Flugblatt Wohlgemut. Tägliche Arbeit in der Staatsbibliothek und im Cafe Klein-Bukarest.

1955 Das Brieflein Wunderbar entsteht. - Colin Wilson, Gräser-Schüler der zweiten Generation, veröffentlicht sein 'Outsider'-Buch, das zum Anstoß für die Hesse-Renaissance in den angelsächsischen Ländern wird.

Um 1957 Flieg, Fünklein, flieg und Sonndonnerdrein.

27.10.1958 Arthur Gräser in Freimann (München) gestorben.


GräsersLeben nacherzählt, Bilder aus seinem Leben, ein paar seiner Gedichte.

Gusto Gräser ist auf Besuch in München und es ist Revolution dort...

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