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 ARBEITERTHEATER PAGES
 dramatisches vs episches theater, belehrung und suggestion
Dramatisches Theater
  • Schauspieler schlüpfen in ihre Rolle, sie agieren, als ob sie diese oder jene Person wären, und

führen Dialoge, welche die Charaktere konstituieren

  • Verkörperung
  • Einheit von Handlung, Ort und Zeit aufrechterhalten.
  • Zuschauerm fühlen sich in Personen und Vorgänge ein
  • Illusion der Inszenierung
  • keine Belehrung weil das Publikum in der Illusion gefangen ist und keine Distanz zum Gegenstand hat
 Episches Theater: 
  • Schauspieler --> „Darsteller“
  • Distanz zu ihrer Rolle oder unterbrechen das Rollenspiel, zb adressierung der Zuschauer
  • nicht „verkörpert“, sondern „erzählt“; der Darsteller „erzählt“

seine Rolle, die Situation, die Umstände.

  • Handlung, Ort und Zeit können verschieden und in Abschnitte zerteilt sein,
  • Bewusstwerdung, daß der Vorgang im Theater stattfindet,
  • Verwendung von Dokumen, Projektion von Filmen
  • der konkrete Informationen, Veranschaulichung politisch-aktueller Wirklichkeit, gleichsam losgelöst von der Bühnenhandlung.
  • Adressierung der Vernunft (nicht des Gefühls), Belehrung des Publikums
 exercises, forms

party - bunter abend - volksoper (folkets operan) - revue (revyn)

  • sketches
  • music
  • pantomime
  • tableaux vivants
  • einzel vortrag
  • kollektiv referat / tatsachen, material, statistiken, fakten, zahlen, argumente, jahreszahlen, vergleiche
  • kollektiv chor (stimmlage, kanon, dissonanzen) ja-nein jaa, neinein
  • lebende zeitung
  • sprecher chor (lautstärke, Das Gegeneinander der verschiedenen Stimmen und Chorteile sowie mechanisch nachzuahmende Kürzen, Breiten, Dämpfungen, Verstärkungen ergeben die Wirkung. [...] Der

Chor kann in seiner Gesamtheit sprechen, und er kann sich teilen in viel und wenig, hohe und tiefe Stimmen, Männer und Frauen, der Ton kann von verschiedenen Seiten des Raumes kommen, verschiedene Töne können durcheinandergehen. die Präsenz einer großen Menge von Leuten auf der Bühne war - neben der Bedeutung für die akustische Wirkung - ein wesentliches Element. Wenn alle Mitwirkenden vereinigt beieinanderstanden, vermochten sie die Macht der Masse zu suggerieren. Die Größe des Sprechchores war geeignet, ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen, und zwar sowohl innerhalb des Sprechchores selbst als auch im Publikum.

  • gesang, lied, text
  • chor (zb beschwerdechor)
  • musik
  • tanz
  • turnerische, sportliche vorführung
  • Projektion (dia, film, news
  • Brecht Lehrstücke some in enl here/pdf (big thanks to chtodelat!!]]
  • dramatisches vs episches theater, belehrung und suggestion : zb den eigenen beruf vorleben vs vorzeigen
  • ein text, gedicht das den eigenen körperabguss gewidmet ist
  • reihung einer handlung wird ersetzt durch montage
  • Fotos, Zeichnungen und Texte einbeziehen
  • Minimum an Dekoration und Kostümierung
  • Exaktheit und Schärfe: Von Bedeutung waren überdies die absolute Exaktheit und Ruhe bei Pausen und die Präzision des gemeinsamen Einsatzes sowie die Wiederholung von Wörtern und Sätzen und die Verwendung der erwähnten Stilmittel. Die Wirkung konnte durch die Benutzung von Instrumenten oder durch Hammerschläge gesteigert werden, zum einen über die Rhythmik, zum anderen über die Lautstärke. Die Wirksamkeit der Lautstärke thematisiert von Wangenheim in seinem „Vorwort“ nicht. Durch das gemeinsame Skandieren und den Einsatz von Instrumenten oder Hämmern wurde eine hohe Dynamik erzeugt, die geeignet war, einen emotionalen Taumel - dem Effekt eines lauten Konzerts ähnlich - hervorzubringen.

Hanns Eisler (1898-1962), Komponist:

  • Eisler gab musikalischen Grundunterricht für Arbeiter und leitete mehrere Arbeiterchöre; er war überzeugt von der sozialen Funktion von Musik.
  • Langjährige Zusammenarbeit mit Brecht, u.a. Die Maßnahme, Die Mutter, Kuhle Wampe
  • Eisler arbeitet ab 1927 mit der Agitpropgruppe Rotes Sprachrohr zusammen. Für das rote Sprachrohr und andere Agitprop-Gruppen entsteht nach sowjetischem Vorbild "Kampfmusik", die allein oder im Chor gesungen werden kann; bekannteste Lieder sind "Roter Wedding", "Solidaritätslied", "Stempellied", "Seifenlied".
  • Arbeitersängerbewegung: 1928 waren rund eine halbe Million Arbeiter in D im Arbeitersängerbund organisiert. Das Liedrepertoire war aber eher bürgerlich. Eisler schrieb Werke für und leitete Arbeiterchöre in Wien und Berlin, z.B. 4 Stücke für gemischten Chor („Dieses Lied singt man eigentlich am besten so: Zigarette im Mundwinkel, Hände in den Hosentaschen, leicht grölend, damit es nicht zu schön klingt und niemand erschüttert wird.“ - zum Arbeitslosenlied); Auf den Straßen zu singen.
  • Eisler zum Arbeiterchor: "2. Der Chormeister ist im Arbeitergesangsverein nicht nur ein Angestellter und künstlerischer Diktator, sondern auch ein Funktionär. Es ist die Aufgabe im Chor, den Chormeister politisch zu erziehen und von den politischen Aufgaben der Arbeiterklasse aus die künstlerischen Intentionen des Chormeisters zu kritisieren. Wir wissen, welch ungeheuren miserablen Einfluß ein spießbürgerlicher Chormeister auf die Arbeitersänger haben kann. 3. Ein Arbeiterchor soll nicht in seinen Konzerten die Haltung eines „Kollektivcarusos“ einnehmen, der seinen Bekannten und Verwandten ein schönes Liedlein vorsingt, um sie in süße Träume zu versetzen. Ein Arbeiterchor muss sich über die Verantwortung, die er mit jeder seiner Veranstaltungen vor dem proletarischen Publikum übernimmt, mindestens so Rechenschaft geben wie ein Referent in einer politischen Versammlung […]“(in Hanns Eisler: Musik und Politik, Schriften 1924–1948)
  • 1930: Brecht/Eisler, "Die Maßnahme": „Die Maßnahme“ war das erste große Werk für die Arbeitersängerbewegung. Für die Uraufführung studierten drei Berliner Arbeitergroßchöre das Werk ein (zum größten Teil ungeschulte Stimmen und ohne Kenntnisse der Notenschrift). Entsprechend wurde erst am Abend geprobt, die Premiere begann um 23.30 Uhr. Eisler wollte "ein Stück schreiben für diejenigen, für welche es bestimmt ist, und die alleine eine Verwendung dafür haben: von Arbeiterchören, Laienspielgruppen, Schülerchören und Schülerorchestern, also von solchen, die weder für Kunst bezahlen, noch für Kunst bezahlt werden, sondern Kunst machen wollen." Die Maßnahme wurde wegen "Aufreizung zum Klassenkampf" verboten; die KP wiederum fand sie zu idealistisch. Die Musik wurde aber von allen Seiten gelobt.
  • 1932: Mit der Dramatisierung von Die Mutter (Gorki), Maxim Gorkis Roman über die vorrevolutionäre Maidemonstration in Nischni Nowgorod im Jahr 1902, zielten Brecht und Eisler direkt auf die Situation der Arbeiterbewegung in Deutschland. Eisler schrieb dafür neun Musiknummern. Die bekannteste daraus, Lob der dritten Sache, beschreibt den Kommunismus als Ausweg aus der bestehenden politischen Stagnation und der von den beiden starken Kräften, dem bürgerlichen Lager und der reformorientierten Sozialdemokratie, nicht lösbaren wirtschaftlichen Dramatik, Hunger, Arbeitslosigkeit und Erstarkung einer vierten Kraft, des Nationalsozialismus. Weitere bekannte Lieder aus "Die Mutter" sind Lob des Kommunismus und Lob der Dialektik. Die Uraufführung fand am 17. Januar in Berlin im Theater am Schiffbauerdamm statt. Dem Premierenabend folgten 30 ausverkaufte Aufführungen, damit wurde die Mutter neben Die Mausefalle von Gustav von Wangenheim das erfolgreichste Stück des proletarischen Theaters vor 1933. Die letzte Aufführung fand mit ständigen Unterbrechungen durch die Polizei statt, trotzdem spielte das Ensemble um Helene Weigel und Ernst Busch das Stück ohne Requisite und Kostüme bis zum Ende durch.

Englisch: https://forbiddenmusic.org/2014/07/27/the-kaleidoscopic-contradictions-of-hanns-eisler-1898-1962/

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