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Die Ausstellung "Entartete Kunst", die am 17. Juli 1937 in München eröffnet wurde, leitete den "Exodus" moderner Kunst in Wort, Bild und Ton ein. Die Ausstellung zeigte 650 Exponate von rund 16000 in deutschen Museen konfiszierten Gemälden, Grafiken und Skulpturen. In einer Art beispiellosem "Siegeszug" wanderte die Ausstellung bis April 1941 in ein Dutzend weitere deutsche Städte. Sie wurde von mehr als zwei Millionen Menschen besucht.
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Ziegler goes shopping Adolf Ziegler : Brief an Schmidt-Rottluff Der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste Herrn Einschreiben! Anlässlich der mir seinerzeit vom Führer aufgetragenen Ausmerzung der Werke entarteter Kunst in den Museen mussten von Ihnen allein 608 Werke beschlagnahmt werden. Eine Anzahl dieser Werke war auf den Ausstellungen "Entartete Kunst" in München, Dortmund und Berlin ausgestellt. Aus dieser Tatsache mussten Sie ersehen, dass Ihre Werke nicht der Förderung deutscher Kultur in Verantwortung gegenüber Volk und Reich entsprechen. Obwohl Ihnen ausserdem die richtungsweisenden Reden des Führers anlässlich der Eröffnung der Grossen Deutschen Kunstausstellungen in München bekannt sein mussten, geht aus Ihren nunmehr zur Einsichtnahme hergereichten Original-Werken der Letztzeit hervor, dass Sie auch heute noch dem kulturellen Gedankengut des nationalsozialistischen Staates fernstehen. Ich vermag Ihnen auf Grund dieser Tatsachen nicht die für die Mitgliedschaft bei meiner Kammer erforderliche Zuverlässigkeit zuzuerkennen. Auf Grund des ¶ 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1.11.33 (RG Bl?. I.S. 797) schliesse ich Sie aus der Reichskammer der bildenden Künste aus und untersage Ihnen mit sofortiger Wirkung jede berufliche - und auch nebenberufliche - Betätigung auf den Gebieten der bildenden Künste. Das auf Ihren Namen lautende Mitgliedsbuch M 756 meiner Kammer ist ungültig geworden; Sie wollen es umgehend an mich zurücksenden. gez. Ziegler Adolf Zieglers Rede zur Eröffnung der Ausstellung >Entartete Kunst< 1937 : "Wir befinden uns in einer Schau, die aus ganz Deutschland nur einen Bruchteil dessen umfasst, was von einer grossen Zahl von Museen für Spargroschen des deutschen Volkes gekauft und als Kunst ausgestellt worden war. Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnertums und der Entartung. Uns allen verursacht das, was diese Schau bietet, Erschütterung und Ekel. In Durchführung meines Auftrages, alle Dokumente des Kunstniederganges und der Kunstentartung zusammenzutragen, habe ich fast sämtliche deutsche Museen besucht. [...] Es hätten Eisenbahnzüge nicht gereicht, um die deutschen Museen von diesem Schund auszuräumen. [...] Wir hatten vier Jahre Zeit. Die Geduld ist nunmehr für alle diejenigen zu Ende, die sich innerhalb der vier Jahre nationalsozialistischer Aufbauarbeit auf dem Gebiet der bildenden Kunst nicht eingereiht haben. Das deutsche Volk mag sie richten, wir brauchen dieses Urteil nicht zu scheuen. Es wird, wie in allen Dingen unseres Lebens, so auch hier sehen, dass es rückhaltlos dem Manne vertrauen kann, der heute sein Führer ist und weiss, welchen Weg die deutsche Kunst zu gehen hat, wenn sie ihre grosse Aufgabe, Künderin deutscher Art und deutschen Wesens zu sein, erfüllen will. Ich gebe damit die Ausstellung "Entartete Kunst" für die Öffentlichkeit frei. Deutsches Volk, komm und urteile selbst" http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/nationalsozialismus/ziegler_rede_entartet_1937.htm |