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Mu Mok

The Uncanny: Mike Kelley at MUMOK

Mike Kelley, born in 1954, is one of America’s most prominent contemporary art virtuosos. His cult status can largely be attributed to his darkly gruesome squeeze toy installations, as well as his performances, drawings and writings.

However, in this exhibition billed as “The Uncanny” opening at the Museum of Modern Art Ludwig Foundation Vienna (MUMOK) on 17 July the Los Angeles-based former punk has not raided children’s bedrooms, but availed himself of Sigmund Freud in Vienna.

Inspired by Freud’s discourse on the uncanny, Kelley the curator, obsessive collector and director transforms the MUMOK into a modern cabinet of curiosities. Ancient Egyptian burial objects, anatomical models, stuffed animals and hyperrealistic plastics show the dark, suppressed perspectives that pervade familiar everyday life. Many of the exhibits originate from “uncanny” places in Vienna such as the pathological wax models from the Museum of Pathological Anatomy and creepy objects from the famous Wurstelprater funfair. They are complemented by objects supplied by famous artists and friends such as Christo, Paul Mc Carthy?, Duane Hanson, Edward Kienholz and Tony Oursler as well as Mike Kelley himself.

To coincide with the exhibition, Kelley is also showing his uncanny favourite film classics at Filmcasino from 17 July to 12 August, which span David Lynch’s Eraserhead, Sam Raimi’s Evil Dead II and Night Of The Living Dead, the zombie classic by George Romero. The highlight is a lecture by Mike Kelley at Filmcasino on 17 July. http://viennahype.wien.info/article.asp?IDArticle=1564


http://www.mmkslw.or.at/

Mike Kelley - Das Unheimliche

17.07.2004 - 31.10.2004

In seinem Ausstellungsprojekt Das Unheimliche tritt der amerikanische Künstler Mike Kelley als Kurator auf. Auf höchst originelle Weise setzt Kelley unheimliche figürliche Darstellungen in einem groß angelegten historischen Bogen miteinander in Beziehung, angefangen von altägyptischen Grabbeigaben bis hin zu Arbeiten von Zeitgenossen wie Christo, Paul Mc Carthy?, Tony Oursler u.a. Als Austragungsort kommt dem MUMOK dabei eine besondere Rolle zu, denn Mike Kelleys Auseinandersetzung mit dem Unheimlichen weist zahlreiche Bezüge zum kulturellen Erbe Wiens auf.

Nicht zufällig verweist der Titel des Kelley-Projekts auf einen berühmten Sohn des Wiener Fin de Siècle, auf Sigmund Freud und seinen Begriff des „Unheimlichen“. Das Gefühl des Unheimlichen regt sich nach Freud in jenen Momenten, in denen hinter der vertrauten „Heimeligkeit“ des Gewöhnlichen plötzlich eine irritierende, angsterfüllte Dimension hervortritt – das bislang Vertraute wendet sich ins Unheimliche. Kelleys Ausstellung ist ein historischer Streifzug durch Darstellungen des Menschen, die eine dunkle, unheimliche „Aura“ besitzen.

Die Idee zu diesem Projekt, das Kelley vor einem Jahrzehnt im Rahmen von Sonsbeek 93 erstmals realisiert hat, geht auf einen Wien-Aufenthalt des Künstlers zurück. Hier fand Kelley eine Atmosphäre vor, in der die Kontraste und das morbide Lebensgefühl des ausgehenden 19. Jahrhunderts in einer allgegenwärtigen Doppelbödigkeit und Skurrilität weiterzuleben scheinen. Kelley hat deshalb auch Objekte von diversen „unheimlichen“ Orten Wiens in die Ausstellung integriert, u.a. pathologische Wachspräparate aus dem Narrenturm und Objekte aus dem ehemaligen Wurstelprater. Das MUMOK holt die Schau nun – in Kooperation mit der Tate Liverpool neu konzipiert – in ihre Geburtsstadt zurück. Unter den Exponaten finden sich zudem bedeutende Werke aus der Sammlung des MUMOK, darunter Arbeiten von Christo, John de Andrea, Duane Hanson, Tetsumi Kudo oder Edward Kienholz. Das Unheimliche ist die erste große Einzelausstellung des renommierten US-Künstlers Mike Kelley in Österreich und in Großbritannien.

Mike Kelley Der in Los Angeles lebende Kelley (geb. 1954 in Detroit), der in den Bereichen Skulptur, Performance und Installation arbeitet, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. In vielschichtig angelegten Projekten hat Kelley die moralischen und kulturellen Konventionen und Praxen unserer heutigen Gesellschaft mit trockenem Humor deutlich gemacht.

Die Ausstellung

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Kelley tritt in seinem Projekt Das Unheimliche als Kurator auf, gewissermaßen als „Regisseur“ einer groß angelegten, historisch ausgerichteten Präsentation polychromer figurativer Skulptur. Dabei werden ganz unterschiedliche Darstellungs- und Repräsentationsweisen des Figürlichen miteinander in Beziehung gesetzt: angefangen von altägyptischen Grabbeigaben, kultisch-religiösen Figuren, anatomischen Präparaten, Wachsfiguren, Darstellungen aus der Volkskunst oder ausgestopften Tieren bis hin zu zeitgenössischen hyperrealistischen Plastiken. Unter den zeitgenössischen KünstlerInnen sind Werke von Paul Mc Carthy?, Judy Fox, Tony Matelli, Ron Mueck, Paul Thek, Tony Oursler u.a. in der Ausstellung vertreten. Ebenfalls zu sehen ist Mike Kelleys eigene Sammlung The Harems. Sie besteht aus unterschiedlichsten Gruppen von Gegenständen, die der Künstler seit seiner Kindheit und Jugend sammelt: Von Murmeln und Kinderspielzeug bis hin zu hunderten Sammelkarten, Postkarten, Zeitschriften, Modefotografien und Spruchbändern von Kirchen. Die Harems sind typische Gegenstände und Repräsentationsformen unserer Konsumgesellschaft, die gerade in der Akkumulation und Standardisierung ihrer Präsentation ihre „unheimliche Aura“ enthüllen.

In der Ausstellung offenbaren die zum Teil gruseligen Gegenstände aus subkulturellen oder wissenschaftlichen Bereichen in der Verbindung mit den zum Teil morbid und makaber anmutenden Kunstwerken ein Potential des Unheimlichen, das den ästhetisierenden Kunstgeschmack mit seiner verdrängten, dunklen Seite konfrontiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, in dem Mike Kelleys grundlegender Aufsatz über das Unheimliche von 1993 wiederabgedruckt ist, sowie Beiträgen von John C. Welchman, Christoph Grunenberg und einem Interview mit Mike Kelley von Achim Hochdörfer.


Tate Liverpool: http://www.tate.org.uk/liverpool/exhibitions/kelley/

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