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Zulassungsarbeit Johannes Karl: das digitale Bild - ein Versuch zu ordnen
Florian Baumgartner : "KANN UNS DIE PERVERSE PHANTASIE NOCH RETTEN?" /2007
die vorliegende arbeit setzt den titel eines essays von nancy spector in die frageform um ihn dann am ende noch einmal zu modifizieren: vor was soll uns die perverse fantasie eigentlich retten?
dazwischen führt uns baumgartner entlang der schlüpfrigen abgründe des 'allgegenwärtigen verständnisdilemmas' der perversion hinab in die niederungen von ödipus komplex, narzissmus und fetisch. er beleuchtet anhand der thesen freuds den sadismus und masochismus und begleitet uns dann wieder hinauf zum erhabenen der kunst, illustriert anhand des werks von mathew barney, paul mccarthy und jeff koons.
in seinem abriss der psychosexualität folgt baumgartner der darstellung von janine chasseguet-smirgel, doch stellt er diese auf den doppelten boden der kunst, für deren grenzüberschreitendes potential die perversion immer nur eine metapher bilden kann. insofern ist die frage mit der baumgartner die arbeit beschliesst die richtige.
Johannes Hlawon : DAS SEHENDE UND GESEHENE AUGE / 2007
Recherchen zum Auge als Symbol in der altägyptischen und christlichen Ikonologie sowie zu seiner Rolle in menschlichen Gedankennetzwerken
johannes hlawons arbeit ist kein kunstgeschichtlicher exkurs zum thema "auge", es handelt sich um eine komplexe, religiös und philosophisch ausgerichtete untersuchung mit starken erkenntnistheoretischen ambitionen. hlawon folgt der entwicklung der augensymbols im alten ägypten, überblickt die augen darstellungen des christentums und fokssiert dabei auf die 'absolute sicht' und das 'unbegrenzte sehen' des mystikers nikolaus cusianus. er wendet den blick auf die 'bodilie eyes' der neuenglischen puritaner und folgt dem auge schliesslich ins 20. jahrhundert: die hygiene- und kontrollgesellschaften sind strukturelle ausformungen einer wirklichkeit die im sinne eines glasersfeld auf ihre konstruiertheit hin analysiert werden kann, wobei die beobachtung des beobachters (luhmann) eine entscheidende rolle zukommt. so kehrt der titel 'das sehende und gesehene auge' auf den autor dieser zulassungsarbeit wie auf ihren leser zurück und es ist nur folgerichtig, dass die arbeit mit der frage nach seinem eigenen betrachterstandpunkt als dem blinden fleck abschliesst. |