"Figuren der Verknüpfung" - eine Herbstakademie im Kunstverein Nürnberg - Albrecht Dürer Gesellschaft -
18-22 november
aus und mit den klassen von: jutta koether (hfbk hamburg), josephine pryde (udk berlin), monika baer (städelschule frankfurt), tanja widmann (angewandte wien), kathrin busch (udk berlin) ....und dieser klasse.
meusch, heinik, vogl, sangmonkhon, ganserer, klingler, beutlhauser, tischer (teilweise), hamester,
Figuren der Verknüpfung
Erfahrung und Interesse in Politik, Theorie und Kunst
„Eine freie Akademie auf Zeit“
Kunstverein Nürnberg, 18. - 22. 11. 2014
Stephan Dillemuths „Sommerakademie“, die 1994 im Kunstverein in München stattfand, hatte die Frage aufgeworfen, ob sich die Entscheidung, ein Künstler oder eine Künstlerin zu sein, nicht besser in selbstorganisierten Zusammenhängen als in formalen institutionellen Strukturen treffen lasse. „Akademie“ war damals als ein „freies“ und unhierarchisches Zusammensein definiert worden, das sich gleichzeitig nach außen hin in Richtung der gesellschaftlichen und politischen Bedingungen von Kunst öffnen wollte.
Wir wollen mit dem Projekt „Figuren der Verknüpfung“ die Frage neu aufrollen, allerdings nicht mehr im Sinne eines strengen Gegensatzes von institutionellem und selbstorganisiertem, freiem und bedingtem Sein, jeweils bezogen auf einen einmaligen und definitiven Akt (rite de passage) der Überschreitung, sondern orientiert hin auf die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten der Übergänge selbst. Von hier aus stellt sich die Frage, wie die Verhältnisformen zwischen den verschiedenen, institutionellen wie selbstorganisierten Rahmenbedingungen überhaupt gedacht werden können, und wie die Vorstellungsweisen eines Innen und Außen, eines Davor und Danach davon berührt sind. Schwellen und Grenzen sind in diesem Verständnis konstitutiv für die Ausbildung solcher Differenzen. An ihnen zeigt sich erst der Unterschied.
Dementsprechend wäre der Anspruch, ein Künstler oder eine Künstlerin zu sein, weder als identitäre Behauptung noch in Form eines grundsätzlich Pluralistischen oder Transitorischen verstanden. Es könnte vielmehr darum gehen, dieses Künstler oder Künstlerin-Sein im Sinne eines spezifischen Interesses zu verstehen, „inter esse“ im wörtlichen Sinn verstanden von dazwischen und aufeinander bezogen sein, und diese Bezogenheit ebenso in ihren methodischen und professionellen wie in ihren existenzialen und sozialen Dimensionen zu erforschen. Im Anschluss an eine Verteidigung des Korrelationismus („Ein korrelationistisches Manifest“, Theorieseminar Helmut Draxler, 2014) schlagen wir vor, spezifische Formen des Denkens und Gestaltens von Verknüpfungen zu untersuchen und zu diskutieren. Philosophische Begriffe wie Nexus, Chiasma, Knoten oder Synthese sollen dabei auf künstlerische Begriffe wie Geste, Haltung oder Verfügung bezogen werden und in einem politischen Raum als encounter oder contact zone verortet werden. Die teilnehmenden Klassen bereiten einzelne Themenschwerpunkte vor und organisieren die Präsentations- und Diskussionsformen. Hinzu kommen einzelne Vorträge externer Gäste, Partys u.a.m.