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Kunsthochschule Medien Köln http://www.khm.de/

Schon im Gründungstitel der Kunsthochschule für Medien ist das breite Spannungsfeld enthalten, das Lehre und Forschung dieser Einrichtung trägt: das Interesse an der Kunst im Zeitalter ihrer technischen (Re-)Produzierbarkeit. Künstlerische Phantasie, theoretisches wie historisches Wissen und medientechnische Grundlegung des Ausdrucks - dieses dreifache Reibungsverhältnis produktiv zu gestalten und weiterzuentwickeln, stellt sowohl an die Studierenden als auch an die Lehrenden der Hochschule hohe Ansprüche. Sie arbeiten gemeinsam an der Verwirklichung eines Stücks Utopie: nämlich Prozesse und Sinnbezüge miteinander zu verbinden und zu integrieren, die in der alltäglichen Praxis immer wieder auseinanderzutreiben drohen. Dazu gehört auch die gemeinsame Entwicklung einer medienkulturellen Identität, die sich ihrer sozialen, politischen, ästhetischen und ethischen Eingebundenheiten bewußt ist. Medien sind gesellschaftliche Institutionen.

Die Utopie hat nicht nur die Stärke der Idee, sondern auch die Zukunft auf ihrer Seite: Hochqualifizierte Ausbildung für künstlerische Tätigkeiten in und mit den fortgeschrittenen Medien wird nur in der Symbiose von Kunst/Kultur, von Poesie, Wissenschaft und Technik entstehen können. Sie ist und bleibt in diesem Sinne notwendig auch immer Experiment; ein Experiment allerdings, das nicht im Selbstzweck ruht, sondern das mit seinen Ergebnissen darauf ausgerichtet ist, die Medienlandschaft qualitativ zu bereichern, sie ständig einer kritischen Prüfung und Analyse zu unterziehen, und bei dem sich die Verantwortlichen darüber im klaren sind, daß sie die Studierenden auch auf einen immer heftiger umkämpften internationalen Markt der Audiovisionen vorzubereiten haben.


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Kommentar 1995:

"Für einen Künstler reicht der Bleistift in der Hand um mit der Arbeit zu beginnen", so formulierte ein Hochschullehrer eines der traditionsbehafteten Künstler Innen?-Bilder, in denen die unreflektierte KHM-eigene High-Tech-Affirmation wurzelt. Ähnlich geht es in der verschulten Filmklasse und in der Graphik-Klasse (Ulmer Schule) zu. Verbindungen zur lndustrie werden nicht gescheut. Student Innen? im Computer-Lab klopft dann und wann ein Mitglied des Lions Club während einer Führung aufmunternd auf die Schulter. Die technische Ausstattung von Video- und Computerstudios läßt allerdings nichts zu wünschen übrig. Es gibt nette Techniker und auch die Geräte-Ausleihe wird relativ unbürokratisch gehandhabt. Wer noch nicht weiß, was mit soviel Technik anzufangen sei, landet in der lndustrie als Software-Berater In? oder müht sich mit Cyber-Sex-Öffentlichkeits-arbeit am Rande des Medienkunstbereichs ab (ist also abzuraten!).

Politische Orientierungen im Technologiemarkt werden weder vermittelt noch sind sie von Student Innen?-Seite gerne gesehen (wäre aber noch einen Versuch wert!).

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