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. .. (...) SD: Es gibt mit dem Begriff Akademie immer ein Missverständnis: Zwischen der Akademie und einer einen universitären Ausbildung gibt es einen großen Unterschied: Akademie bedeutet sozusagen immer eher dieses selbstorganisierte Zusammen-im-Wald-sitzen. Die Akademie hat ihre Wurzeln bei Plato. Dann gab´s in der Renaissance ein Plato Revival, wo eben diese ganzen Akademien, diese selbstorganisierten Akademien, eigentlich ihren Ursprung haben. Das war ja nicht nur im Kunstbereich der Fall: es gab auch religiöse Akademien; es gab Kriegsakademien; es gab alle möglichen Formen der Akademie. Akademie bedeutete immer nur zeitlich beschränktes Zusammenkommen verschiedener Leute aus unterschiedlichen Kontexten, zum Austausch von Informationen. Das war damals noch keine Erziehungsanstalt. Erst in dem Moment, indem sich das ganze etabliert hat, als Institution, da wurde aus „Akademie“ eine Erziehungs- und Ausbildungsanstalt. Aber meines Erachtens ist Akademie, das Akademie-machen, ein aktiv besetzter Begriff: Akademie ist keine Institution, sondern Akademie ist was aktives, das immer wieder hergestellt werden muss. Es ist zeitlich begrenzt es ist eigentlich eine Form der Kommunikation, ein Kommunikationszusammenhang. Dass diese Komunikationszusammenhänge seit 1994 (schmunzel) nun mal so ein begehrenswertes Ausstellungsobjekt geworden sind, kann ja sein; und es kann ja auch sein, dass das ermüdet: Aber das ändert ja nichts daran, dass es weiterhin diese Kommunikationszusammenhänge notwendigerweise gibt und geben muss. Und selbst wenn wir uns heute gegen die Akademie entscheiden, wird die immer noch weiter existieren. Deswegen denke ich ja auch die Fragestellung: „Macht man was innerhalb oder ausserhalb der Institution?“ Das ist ja mir Wurscht: Akademie kannst du an jeder Stelle machen, wo mehr als zwei, drei Leute zusammen kommen und sich austauschen. Das ist Akademie! Das kann in einem Club sein, das kann in einem Kellerloch sein, oder das kann in einer Akademie sein. Egal. JR: Ich denke, vielleicht kann man aber doch sagen, dass der Versuch eine Akademie zu machen, oder auf kurze Zeit einzurichten, in einem bestimmten Kontext, etwas relativ exemplarisches hat: Dass es auch immer wieder eine Art Modell sein kann. (So wie für euch damals das „Akademie-machen“ innerhalb von einem Kunstverein wahrscheinlich was exemplarisches oder modellhaftes war.) Könnte das „Akademie-machen“ nicht auch immer wieder eine Art von Versuch sein, ein anderes Modell vorzustellen? Dann, glaube ich, spielt diese Frage: „Wo findet das statt“?, schon eine Rolle, weil es letztendlich dann auch den Kontext, in dem es sich befindet wiederspiegelt und zurückspiegelt. Dann spiegelt sich auch die Institution in der Akademie stattfindet oder die Stadt in der man so was macht oder eben der See in den man taucht. (...) |