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Wilhelminische Gesellschaft
Die Deutsche Jugendbewegung (ca1890-1930)
Ausgangspunkt:
Wilhelminische Gesellschaft: Obrigkeitsstaat/preussische Autorität=Treue und Gehorsam gegenüber Eltern, Lehrer,Kaiser
Zeit der Hochindustrialisierung: Deutschland wird Kapitalistische Grossmacht. Rasend schnelle Entwicklung der Technik bringt soziale und geistige Umbrüche und Krisen
- Menschen ziehen vom Land in die Stadt, traditionelle Bindungen reissen ab für das Bürgertum wird der Verein eine neue Form des Gemeinschaftslebens
- neue Wahrnehmung der Welt durch verändertes Tempo und uneingeschränkter Fortschrittsglaube
Stimmung unter den jungen Menschen:
- Protest gegen die Bürgerlichkeit: Erziehungsnormen in Familie und Schule
- gegen Unterdrückung des individuellen Gefühls
- romantischer Aufbruch
- Misstrauen gegen Fortschrittsglauben
"Die Jugend" - wird zum ersten Mal als eigenwertige Lebensphase anerkannt nicht mehr nur Durchgangsstadium von der Kindheit zum Erwachsenenalter
- es gab aktuelle Diskussionen zum Strafrecht, Thema "Jugend als Strafmilderungsgrund"
- Einführung der Schulpflicht und verlängerte Ausbildungszeiten
- Jugend wird zum Mythos verklärt=Inbegriff der Zukunft.
Durch diese neuen Freiheiten haben die Jugendlichen mehr Raum sich zu entwickeln, gleichzeitig auch mehr Zeit "Unsinn" zu machen, d.h. das Ganze wird dem Staat unheimlich:
- "Die Jugend" als Sicherheitsrisiko
- Welle von Gesetzen und Verordnungen schränken Unabhängigkeit wieder ein unter dem Deckmantel des "Jugendschutzes"
Die Wilhelminische Gesellschaft geht also ziemlich widersprüchlich mit der Jugend um.
Um sie vor "Gefahren" wie Verstädterung, Bindungslosigkeit, Verwahrlosung, Kriminalität und "Sozialdemokratismus" fernzuhalten, werden halbstaatliche und schulische Konzepte entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine ziemlich konservative und restriktive Jugendpolitik mit pariotischer und vormilitärischer Ausprägung.
Es entstehen
- kath. und ev. Jünglings-und Jungfrauenvereine
- Gesellen-und Lehrlingsvereine
- Turn, Spiel-und Sportbewegungen
- Jugendabteilungen politischer Parteien
Beispiele:
- Wartburg Bund (1894)
- Deutscher Jugend Verband (1910)
- Deutscher Pfadfinderbund (1911)
- Jungdeutschlandbund (1911), nationaler Dachverband geführt von Offizieren Kriegsspiele, Massenaufmärsche
Diese öffentliche Erziehung zum "Kampf um die Jugend zwischen Volksschule und Kaserne" (Handbuch der Deutschen Reformbewegungen) nannte sich Jugendpflege
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