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Täufer, Sektierer, Shaker und Perfektionisten im Schnelldurchlauf

TÄUFER UND BRÜDERGEMEINDEN


Die religiöse Gemeinwesen praktizierten eine Art urchristlichen Kommunismus. Ihre Motive waren die Gleichheit aller vor Gott, ein friedfertiges Miteinander ohne Neid, Zorn, Rachgier oder Feindschaft, das in einer Gemeinschaft der Gleichheit und Brüderlichkeit gelebt werden sollte. Nicht selten betrieben sie Gütergemeinschaft und z.T. Vielweiberei.

Schon seit dem 17.Jhd. siedelten und entstanden verschiedene religiöse Gruppen in der Neuen Welt. Im Jahre 1620 setzte die Mayflower mit Pilgerväter aus England über.



Viele dieser Gruppierungen hatten ihren Ursprng in der Bewegung der Täufer in der Reformationszeit. Seit 16.Jhd. gab es die Anababtisten (Wiedertäufer) hauptsächlich in Süddeutschland und in der Schweiz.


Nach verschiedenen Verfolgungen in Europa suchten viele dieser Gruppierungen einen Anfang in den USA. Heute kennt man sie u.a. als Hutterer, Mennoniten und Amish Sie praktizierten die Taufe der Erwachsenen, da sie erst dann als bewußtes Erlebnis wahrgenommen werden könne. Die Wiedertäufer forderten strenge Trennung von Kirche und Staat. Sie waren für das Miteinander in einer klassenloser Gesellschaft, für die Abkehr von weltlichen Dingen, und fanden Erfüllung allein im Glauben und einer schlichten, gottgefälligen Lebensweise.

Sie wandten sich gegen das "Babylon" ihrer Zeit und erwarteten ein "Neues Jerusalem"; Gottes Reich sei nicht fern. Die doppelte Taufe wurde vom Klerus als "Sünde" angesehen. Die Wiedertäufer waren in der Gesellschaft verpönt. Sie predigten biblische Versprechungen von sozialer Gerechtigkeit, und waren somit bald ein Dorn im Auge der Obrigkeit. Ihre Ideen waren zu "gefährlich" . Es kam umgehend zu Verfolgungen und Hinrichtungen. Zum Teil fanden die Gemeinschaften der Wiedertäufer Asyl in Mähren, von wo aus später viele nach Amerika übersiedelten.

HUTTERER

Die HUTTERER kannten kein Privateigentum, alle Familien lebten und arbeiteten gemeinsam in einer Gütergemeinschaft. Sie bauten in Mähren erfolgreich ihren Bruderhof auf, sie wirtschafteten besser als die Nachbarhöfe. Dieser Erfolg wurde Jakob Hutterer selbst jedoch zum Verhängnis; die Obrigkeit seiner alten Heimat fühlte sich durch ihn bedroht, sandte Häscher aus und ließ ihn 1535 in Innsbruck foltern und hinrichten.

Die Gemeinde existierte weiter, musste jedoch vor Verfolgungen immer weiter in den Osten ausweichen, bis sie 1847 in die neue Welt übersiedelten und einen Bruderhof in South Dakota gründeten. Zeitweise wuchs dort die Bewegung auf 380 Kolonien und auch heute gibt es noch einige Brüderhöfe in verschiedenen Staaten der USA.
Als einer ihrer Errungenschaften gilt die Entwicklung eines neues Schulsystems und erster pädagogische Ideen, die nicht nur Strafe basierten.

MENNONITEN

Die ersten 25 Familien der MENNONITEN (gegründet von Menno Simons) siedelten schon 1662 aus. Sie gerieten jedoch in Ausseinandersetzungen, mit der sie nichts zu tun hatten, und wurden bei einem Angriff von Indianern niedergemetzelt.

AMISH

Die AMISH (gegründet von Jakob Amman), auch bekannt als "schweizer Täufer", stellten noch strengere Regeln als die der Mennoniten auf. Auch ihr Alltag ist eng mit dem Glauben verbunden, jeder Moment und jede Handlung wird als Teil des Weges zu Gott aufgefaßt. Sie lehnen technischen Errungenschaften ab und leben in Abkopplung von der Gesellschaft.

Ausnahmslos wurde verbannt, wer ihre Regeln nicht befolgte.
1727 siedelten die Amish von Europa an die amerikanische Ostküste, Pennsylvania. Heute noch existieren viele Untergruppen der Amish und Mennoniten in verschiedenen Staaten der USA. Lancaster Country in Pensylvannia gilt heute als Bible Belt.

Das Festhalten an den jahrhunderte-alten Lebensregeln ist in diesen Gemeinschaften verschieden ausgeprägt, einige sind einen Kompromiss mit der modernen Technik eingegangen, andere führen immer noch das Leben ihrer Vorfahren.


Als weitere, erfolgreiche, sektiererischer Religionsgemeinschaften seien noch erwähnt:

MORMONEN


Die Mormonen, die 1830 in New York gegründet wurden, sich hauptsächlich, angeführt von Brigham Young, in Salt Lake City ansiedelten und heute 11 Millionen Anhänger weltweit aufweisen können,
und die Quäker, die ihren Ursprung im 17 Jahrhundert in England haben. (Ihren Namen erhielten sie wegen des typischen Exstase-Bebens beim Gebet). Sie predigten die Gleichheit aller und setzten sich gegen die Sklaverei und für die Rechte der Frauen ein.

Die frühsten und stärksten Kommunen wurden von den religiösen Sektierergemeinden verschiedener Gruppen deutscher Einwanderer (hauptsächlich Auswanderer aus Würtemberg, die in Heimat verfolgt wurden), den Shakern und den Perfektionsten gebildet.

RAPPISTEN

Die RAPPISTEN Gemeinde "Gesellschaft Harmony" existierte ca. 100 Jahre.
1804 wanderte Georg Rapp mit 600 Anhängern von Württemberg nach Pennsylvania aus, es waren hauptsächlich Bauern und Handwerker.
Ihr erstes Gemeinwesen war Harmony in Lyncoming, Pennsylvania.

Die Rappisten lösten 1807einverständig ihre Ehen und lebten fortan im Zölibat. 1814 zogen sie nach New Harmony in Indiana um, wo ihnen 1824 ca. 1000 Personen angehörten. Sie zogen abermals weiter, um die Siedlung Economy aufzubauen. Owen kaufte ihnen New Harmony ab.

Die Rappisten-Gemeinwesen waren wirtschaftlich sehr erfolgreich. Ihre Harmonie wurde bis auf einen Zwischenfall nie wirklich gestört.
Dieser Zwischenfall tauchte 1831 in Gestalt eines gewissen "Graf de Leon" auf (sein bürgerlicher Name war Bernhard Müller). Er hatte sich schon zwei Jahre vorher von Deutschland aus als neuer Apostel angekündigt. Die Rappisten wollten diesem Verfolgten gerne Zuflucht gewähren und hofften sogar, mit ihm würde ein neues Zeitalter anbrechen.

Sein Auftritt in herrschaftlichen, teuren Gewändern und seine Ablehnung des Zölibats erwies sich jedoch schon im ersten Augenblick als unvereinbar mit den Vorstellungen der Rappisten. Auch brachte er nicht die versprochenen Summen mit.

Trotzdem konnte er ca. ein Drittel der Rappistengemeinde für sich und die weltlichen Verlockungen gewinnen. Er ließ sich und seine Schar auszahlen um neue Kolonie (die New Philadelphia Society) zu gründen, wo er alchimistische Studien betrieb. Schließlich brannte er angeblich 1833 mit dem Geld durch und starb 1834 als Landstreicher in Louisiana. Seine Anhänger beteiligten sich später an verschiedenen anderen Siedlungsprojekten.

Die alte Gemeinde erholte sich nach diesen Turbolenzen.
Der Kommunismus war Teil ihres religiösen Systems, als ihre Industrien begannen, sich zu entwickeln, beschäftigen sie Lohnarbeiter. Sie besaßen Öquellen, Aktien, Ländereien, Eisenbahn etc..

Friedrich Engels schreibt im "Deutschen Bürgerbuch von 1845", auf Reiseberichte gestützt, recht ausführlich und begeistert über die Rappisten-Siedlungen, ebenso über die Zoar und Shaker.


ZOAR

Die ZOAR-Gemeinde, ebenfalls württembergische Separatisten, kam 1817 nach Philadelphia. Sie wurden von Quäkern unterstützt.
Ihr Oberhaupt, Pfarrer Bäumeler kaufte den Quäkern Land ab, das urprünglich unter den Mitgliedern aufgeteilt, einzeln bewirtschaftet und abbezahlt werden sollte. Da einige z.B. die Alten dazu nicht in der Lage waren, und umfassendere Maßnahmen, wie die Urbarmachung des umliegenden Waldgebietes nicht durchzuführen waren, vereinigten sie sich 1819 zu einer Güter- und Arbeitsgemeinschaft .

Danach gedieh Kommune, sie gründete Werkstätten, kaufte den Kanal, der durch ihr Gebiet gebaut wurde und trieb Handel.
Zeitweise hatten sie Ehen untersagt, lösten das Zölibat aber wieder (wie auch die Rappisten in späteren Jahren), um ein Fortbestehen der Gemeinwesen zu ermöglichen.

1832 erhielten sie Kooporationsrechte in Ohio. Ihre Gemeinde umfaßte zu diesem Zeitpunkt 500 Mitglieder. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg und Reichtum kamen Klagen auf Auflösung und Auszahlung der Kommune, die Gerichte schützten die Gemeinde, 1848 kam es trotzdem zur Auflösung. Heute ist das Zoar-Anwesen ein Museum.


AMANA

Die Anhänger der AMANA Gemeinde glaubten, Gott inspiriere von Zeit zu Zeit gewisse Menschen, die dann das unmittelbare Werkzeug seines Willen werden.

Christian Metz und Barbara Heinemann samt Gläubiger hatten in Arneburg Deutschland ihre materielle Existens gesichert, wurden aber von den Behörden verfolgt. Sie wanderten 1842 aus und kauften Land in der Nähe von Buffalo. 600 Anhänger folgten.

Sie errichteten Werkstätten, da nicht alle Mitglieder Freude am Ackerbau finden konnten. Die Zusammenlegung des Besitzes wurde nach einer Eingebung der Anführer vorgenommen. Die Gemeinde wuchs. Nach einer erneuten Eingebung zogen sie weiter nach Westen.

1855 hatte die Kommune in Davenport, Iowa, ca. 1800 Einwohner.
Es gab eine Gemeinde mit verschiedenen Dörfern, jedes Dorf wurde selbstverwaltet, und im Hauptquartier geprüft. Werkmeister und Älteste legten die Arbeit fest.

Es gab ein "Taschengeld" für Kleidung. Die Mitglieder verfügten über ein bestimmtes Budget (Jahresgeld) von dem sie im Gemeinschaftslagerhaus die benötigen Waren "bezahlen" konnten. Ehen waren erlaubt, wurden aber nicht unterstützt. Heiraten konnten die Amana Mitglieder erst ab 24, ihre Hochzeitszeremonie soll einem Begräbnis ähnlich gewesen sein.


BETHEL / AURORA

BETHEL und AURORA wurden von einer Separatisten Gruppe um einen gewissen Dr. Keil gegründet. Dieser betrieb zunächst magnetische Kuren, und wurde mit 30 religiös. Seine Anhänger waren einfache Leute, hauptsächlich Deutsche und Holländer.

1844 gründeten sie mit ehemaligen Anhängern des Grafen de Leon die kommunistische Niederlassung Bethel in Shelby, Missouri. Keil zieht 1850 mit 80 Leuten weiter und gründet Aurora in Oregon. Keil war Präsident beider Dörfer, die bis 1872 auch sein Eigentum waren.
Dann wurden Eigentumsurkunden für Mitglieder ausgeben. Eine Formsache, die Verwaltung blieb kommunistisch.

Es gab freie Beschäftigungswahl, keine regelmäßigen Arbeitsstunden und keine Kontrolle. Familien wurden gefördert, sie hatten ihren eigenen Hof mit Schweinen und Kühen. Die restlichen Lebensmittel etc. wurden von der Gemeinschaft gestellt. Auch hier gab es dafür ein Hauptlagerhaus. Rechnungen wurden zwar nach außen gestellt, nicht aber nach innen.

Die Basis dieser lockere Organisation war der persönlicher Kontakt, im Zentrum Dr. Keil. Auf Wunsch konnten Mitglieder aussteigen und ausbezahlt werden. 1880 wurden die Gemeinwesen endgültig aufgelöst.


SHAKER

Die Gründerin der SHAKER war Ann Lee, eine englische Arbeiterin aus Manchester.

Der Name der Shaker leitet sich aus dem drehenden, schüttelnden Tanz bei den Gottesdiensten und den Zuckungen, die bei ihrem Verkehr mit der Geisterwelt auftraten, ab.

Gott ist nach Ansicht der Shaker männlich und weiblich, wobei Jesus den männlichen und Ann Lee den weiblichen Teil vertritt. Die Menschen waren ursprünglich Zwitterwesen und wurden von Gott getrennt. Den Shakern ging es um die Bildung des Himmels der Offenbarung. Ihre Bewegung sahen sie als 4. Teil der Glaubensgeschichte an.

Ann Lee wurde immer wieder wegen ihrer Predigten zu Gefängnis verurteilt. 1770 hatte sie dort ihre 1. Vision: Der Grund für Streit und Feindschaft seien geschlechtliche Beziehungen, 1773 die 2. Vision: die paradiesische Gemeinschaft werde Wirklichkeit in der Neuen Welt.
Im Jahr darauf siedelte mit acht Gefolgsleuten, meist Familienangehörige, über.

Ihr Ehemann verließ sie bald; er konnte sich nicht mit dem von ihr auferlegten Zölibat anfreunden. Die Shaker erhielten 1780 überraschend großen Zulauf, da gerade eine religiöse Welle über das Land schwappte.
Ann Lee wird auch in Amerika wieder ins Gefängnis geworfen und starb 1783 nach einer Bekehrungsreise.

Ihr Nachfolgerpaar, Joseph und Lucy, führten die Shaker erfolgreich weiter. Sie schafften den Drehtanz bei den Gottesdiensten ab.
1787 riefen sie alle Anhänger auf, ihre Besitztümer zu verlassen und in nebeneinander liegende Höfe zu ziehen.

Die Shaker erhielten erneut Zulauf durch weitere epidemisch auftretende Glaubenserweckungen, wie der religiösen Erregung von Kentucky im Jahre 1800. Zur Blütezeit der Shakerbewegung, 1825-1850 zählte sie bis zu 6000 Mitglieder.

Die Shaker teilten sich in drei Klassen / Orden:


Eine Shaker-Familie umfaßte ca. 100 Mitglieder, die Familien verfügten über Gemeinschaftseigentum, vier Familien bildeten eine Gesellschaft. Es gab eine Zentralregierung, das Bistum / Ministerium der Ältesten. Kirchliche Angelegenheiten wurden von den Ältesten geregelt, weltliche von Diakonen. Frauen waren genauso vertreten wie Männer.

Die Ehe galt als Einrichtung niederer Lebensordnung, die Shaker selber lebten zölibatär. Sie legten Wert auf gesunde Ernährung, speisten in einer gemeinsamen Speisehalle an nach Geschlechtern getrennten Tischen.

Mit der Zeit beschlossen die Shaker den Beitritt zu ihrer Gemeinde zu erschweren, da sie befürchteten, viele würden nur aufgrund der sozialen Sicherheit eintreten. Nach der Aufgabe des privaten Eigentums, gewährleistete die Shakergemeinde ihren Mitgliedern nämlich lebenslang Arbeit, Essen, Kleidung, Kranken- und Altersversorgung.

Mangels Nachwuchs starben die Gemeinden langsam aus. Es gab keine Kinder, neue Beitritte wurden abgelehnt. 1992 bestand nur noch eine von einstmals 19 Shaker-Gemeinden.

Allein ihre Möbel erlebten in den letzten Jahren ein "Comeback" . Sie werden für ihre sparsame Effizienz und den minimalistischen Stil geschätzt.

Engels beschreibt 1880 die Shaker Gemeinde als "utopisch sozialistisches Experiment".


ONEIDA

Ein anderes Experiment, dem die Ideen des Sozialismus viel bewußter zugrunde lagen war ONEIDA. Das Gemeinwesen existierte 32 Jahre und hielt bis zuletzt an seiner kollektivistischen Ausgangsbasis fest.

John Humphrey Noyes wurde 1811 in Brattleboro, Vermont geboren, er kam aus Familie mit gewisser politischer Bedeutung, studierte Theologie und wurde später mit seinem Buch "Geschichte der amerikanischen Sozialismen" zum ersten Geschichtsschreiber der amerikanischen Kommunen. Er war Anhänger der religiöse Lehre des Perfektionismus , die besagt, dass Erlösung von den Sünden bereits in dieser Welt, und zwar vollkommen und sofort, möglich sei.
In jungen Jahren besuchte er New York, wo er den Abgrund der Versuchungen des Fleisches kennenlernte. So konnte er nachts nicht schlafen, und ging in die Freudenhäuser, um dort die sofortige Erlösung zu predigen. Dem Problem der Geschlechtlichkeit sollte er sich später noch ausführlich widmen. Seine Anhänger fand er zunächst im Familienkreis, seine Absichten waren im Anfang religiöser Art.

Im Rahmen seiner Untersuchungen zu den amerikanischen Kommunen, und aus den Studien des "Vorboten" ("Harbiger") und Fouriers bildete er seine eigenen Überlegungen zum Kommunismus heraus.

Fouriers System z.B. fand er absurd, da diese Gemeinwesen "im leeren Raum" zusammengesetzt und dann automatisch beginnen zu funktionieren sollten.
Seine Ideen zur Durchführung sozialistischer Kommunen waren:

1848 gründete er Oneida in Conneticut. Noyes übernahm selbst die volle Verantwortung für sein Gemeinwesen, und entwickelte industrielle Betriebe für Stahlfallen, Taschen, Früchte, Seide, etc. Erst nach einigen Jahren erwirtschaftete das Gemeinwesen Gewinn. 1874 zählte Oneida 300 Personen; hauptsächlich Bauern, Handwerker und Gelehrte.
Zur Organisation gab es Ausschüsse und Verbände, die Verfassung war demokratisch.

Noyes hielt den "göttlichen Odem" und die religiöse Bestimmung aufrecht, er glaubte zeitlebens an die Kirche auf Erden, und dass das Himmelreich naht. In der späten Phase der Kommune (1869-79) entwickelte er ein Zeugunssystem für bessere Kinder, dass er "Stammkultur" nannte. Die Auswahl von Partnern und die Verhinderung von Verbindungen wurde durch ein Aufseherausschuss geregelt.
Er selbst war Vater von 9 Kindern, unter ihnen jedoch kein geeigneter Nachfolger, wie er es sich gewünscht hatte.
Die Kinder der Gemeinde waren zunächst in der Obhut der Mütter, dann kamen sie in eine Pflegeanstalt, die junge Leute durften die Universität besuchen.

Die Kommune brachte eine Zeitschrift heraus, den "Oneida Zirkular".
Sie kostete 2 Dollar regulär, für Leute, die sich das nicht leisten konnten weniger, für wohlhabenere Leute entsprechend mehr (ein System,wie es z.B. die TAZ heut noch handhabt).

Für das menschliche Miteinander führte Noyes die Institution der gegenseitigen Kritik ein: auf Wunsch der betroffenen Person, oder anderer, wurde ein Komitee aus guten Bekannten dieser Person gebildet, jedes Mitglied äußert deutlich seine Meinung. So sollten verborgene Fehler enthüllt und geheilt werden. Angeblich herrschte kein Unfrieden in der Gemeinschaft.

In der Gemeinschaft herrschte angeblich kein Unfrieden

Mit dem Alter entglitt Noyes die Autorität und Verantwortung. Das zusammengesetze Ehesystem, die Mehrehe, wurde nach Anfeindungen von außen und dem Protest der Geistlichen in der Nachbarschaft aufgegeben.
Noyes musste nach Meinungsverschiedenheiten die Gemeinde verlassen, er ging nach Kanada, wo er 1886 starb.

Oneida wurde in Privateigentum einzelner aufgeteilt. Es wurde eine Aktiengesellschaft gegründet. Einige Gemeinschaftsinstitutionen, wie z.B. die Bibliothek wurden erhalten.




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