Altgeboren



Sosein also und Soseinmüssen, wenn das heißt, nicht so sein zu müssen, wie man gerade ist, sondern Beweglichkeit und dort Herauskönnen bedeutet! Das sehen Sie doch! Die Möglichkeit allein schon (daß...) bewirkt in diesem Fall die Aufwertung/Entwertung aller Tätigkeit. Das haben wir wie im Blut. Denn niemandem ist damit geholfen, uns am wenigsten, aber wenn sie uns das Gegenteil beweisen, sind wir auch recht froh. So zu schreiben ist eine Katastrophe, das heißt eine Notwendigkeit, wenn so zu denken freies Entschließen zur Grundlage sich wählt. (Wo man herkommt wie aus dem Nichts. Wo man dahingeht und das sehr rasch.) Jemand, dem unterstellt wird zu wissen, ist hier jemand, dem unterstellt wird zu wissen, was eine Idee (der Idee) wäre.

Was letztendlich in diese - hartnäckigen Produkte alles eingeflossen ist, wir versuchen ebenso gut, es wieder hervorzubringen. Warum begriffen wir so spät/sofort - das Allereinfachste?

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"Wenn Sie so einer sind, wissen Sie ja, worum es geht, falls nicht, nicht", (meint dieses Attribut jetzt: Altgeborenheit? Nein, etwas ganz anderes, es paßt aber sehr gut mit diesem zusammen. Um nüchtern zu werden, muß man einmal hitzig gewesen sein. Manchmal bleibt das eine im anderen erhalten), pflegt der Prinzipal regelmäßig nach seinem Kolleg zu bemerken und setzt so lediglich auf den Anhieb, die Prädestination (eine verdrehte Gnadenlehre, denn, ja, wer erwählte hier wen? Wir bewiesen uns wechselseitig sowohl unser Gewähltsein, als auch unser Wählerischsein, ohne zu wissen, welches uns davon vordringlicher und unentbehrlicher war), auf höhere Gewalt, auf Ähnlichkeiten viel mehr denn auf Unterschiede ("von meinem Fleisch"), vermied dabei aber sorgfältig jeden Anflug gemeinschaftlicher Verschwörung (was leider nicht immer stimmte! Aber egal! Auch wenn sich dies so liest, als ob das schmerzte! Daß es nicht stimmte, daß es stimmte. Beides wohl.) Verschwörung nämlich, die einiges an verlustig gegangenem Zutrauen hätte auffangen können. Ein Wille, der sich für Ideen und Götter mehr interessiert als. Damit man Menschen kennen verlernt und verliert nach Maßgabe eines Nicht-Normalmaßes (Gott), auf das sie üblicherweise früher oder später zusammenschrumpeln (Normalmaß).

Es gibt so Augenblicke, die sind dann das Maß! Konzentrierte Unruhe. Wenn Sie Genie besitzen, setzen Sie es ein! zitiert Debord Clausewitz. Wenn Sie keins haben, geht das wohl nicht (so gut). Sind Sie glücklich? (Mir geht es soo schlecht. Ach, es ist nur eine Laune. Mir geht es so gut.) Ohne Kopf wäre ich vernichtet, auf das andere könnte ich sehr gut verzichten. Zurück zum Gegenstand - aber wir haben ihn doch zu keiner Zeit je verlassen können. Können Sie das (etwa) nicht sehen - es ist nicht an mir, Sie darauf aufmerksam zu machen!

Ich sähe uns gern verbunden mit dieser Welt, die keine andere ist.

Wir lasen von einem Gedankenstrich, der eine (gewisse) Welt bedeutet. Nur, dieser kann sich keinesfalls aufzwingen noch plausibel machen, dafür müssen Sie schon selber Sorge tragen. Dann noch von einem Kuß als Mittel, einer Sache möglichst schnell ein Ende zu bereiten. Die Vokabel Begeisterung (die ich bislang für unbefleckt gehalten habe), ist in jedem Zusammenhang eine Geschmacklosigkeit, das gleiche gilt für die Vokabel Geschmacklosigkeit, halten wir es lieber mit Hitzigkeit oder Nüchternheit. Ach. Man muss seine Verbindlichkeiten begleichen! Solche Leute gehören sonst vor die Tür gesetzt, die anderen auch.

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Weil man ja dann kein Mensch ist in diesem erspekulierten Verhältnis und eben doch ein Geister, meine übersinnlichen Freunde --#-- begriffen wir dieses Ereignis, das keine Person mehr war (ich wüßte auch keine Person mehr). Daß dieses uns zu einem Wir gemacht hat?, d.h. daß, woran wir erinnert wurden - es war vorher schon in uns und wurde freigegraben. "Ich habe Sie hier erwartet!" Und: "Ich habe das nicht erwartet?" Und: "Daß SIE auch hier sind! Ich freue mich, es ist wohl eine Art Wunder. Dachte ich denn, Sie wären verstorben? - Nein, ich erinnere mich nicht mehr."

Nein, das wundert mich gar nicht, daß man mit mir nicht soviel anfangen kann, nur manchmal ein bißchen. "Hier sitz ich nun in meinen besten Kleidern, und bin kein Engel des Himmels. ..." Kennen Sie das? (Kennen Sie das?)

Sind Sie soweit, können wir jetzt beginnen?

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Neben der Aufforderung zu Kniefällen, vom Professor abgenötigt zur vorgeblichen Huldigung der Kunst, von denen wir öfter hörten, kam uns unlängst von Mertini folgende Begebenheit zu Ohren: Der Kunstlehrer Holletsch führte einst seine Studenten aus den Werkstätten hinaus auf ein freies Feld zu einem Findling hin. Nun bat er jeden einzelnen, mit dem Fuß so fest er könne den Findling zu treten und auszurufen: "Für die Kunst!" Jeder der Studenten tat, wie ihm befohlen war und erwies sich, je nach Bedeutung der Vokabel "Findling", entweder als gemeines Schwein, oder als Idiot. Sörensen, der die Geschichte vernahm, meinte darauf zögernd: "Ja gut, aber da kann trotzdem ein Guter dabei gewesen sein!" Worauf der Autodidakt Ferber entgegnete: "Auf keinen Fall!"

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Unerkannt verdunstet jede Sekunde?, das kein Interesse aufbauen kann, dem es ganz egal ist (ah, nicht mal das), wozu oder ob es überhaupt gebraucht wird. Diese Tatsache wird akzeptiert mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Daß ich meinem Denken gleichgültig bin.
Freie Erzeugung - von schließlich doch Verschrumpeltem (Verloren!), da es immer schrumpelt, übersetzt wird in Geschwätz, das heißt, in die Erklärung, wieso etwas nicht erklärt werden muß, nicht erklärt werden wird, die nicht die Erklärung ist, wieso etwas nicht erklärt werden darf, was dabei im Hintergrund steht, aber sorgfältig und aufwendig verschwiegen und umgangen wird. So jemand erklärt niemals seine Schritte, kann aber den Mund nicht halten. Jede Begründung vertieft die Verwirrung, die eigene, die der anderen. Eben darum. Dabei ist zugleich alles doch sehr durchsichtig (fadenscheinig). Egal.

Würde ich nichts sagen müssen, liefe ich wohl nicht so hier herum? Ginge es uns besser? Aber wir müssen doch gar nicht?

Optisch aufreizend - gedanklich Schrott und umgekehrt. Ist schon klar, wie das ungefähr! gemeint ist. Ich kann mehr sehen, als ich denken kann, ich kann aber auch mehr denken, als ich sehen kann. (So. Und ich kann sagen, was ich denken kann, und denken, was ich sagen kann, was schon sehr enorm ist. Und ich kann auch noch mehr denken, als ich denken kann und das noch sagen?)

Ich fiel auseinander und hatte das gerne?

Weg mit den Brutstätten der Notzucht mit Abhängigen! - könnten wir ja auch fordern, wüßten aber gar nicht, welche schlimme Partei wir damit nun wieder ergriffen.

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Wechselseitiges Infragekommen ist eine Besonderheit!
Bitte laufen Sie nicht weg, gerade Sie nicht.

alles bleibt verdorben, wenn nicht.

Warum begriffen wir sofort ... auch hier - - das Allereinfachste, denn das ist wie die Redeweise etwas, was man im Leib hat, so nah und unwillkürlich bricht es hervor. Und dennoch. Ich weiß, daß Sie das wissen, warum halten Sie sich nicht daran? Alles ist so einfach.

Wieso bloß muß jemand seine Ausbildung offenlegen und vorzeigen, als ob er sich nicht eigentlich vor uns dafür schämen müßte, und begnügt sich nicht damit, rein und klar wie aus dem Nichts zu kommen. Gerade die. Das kann man nicht lernen! (Das muß man sehen, das muß man denken) Weil dafür eine andere Instanz vonnöten ist, da, wer von andren gar unter Einsatz körperlicher und psychischer Gewalt zum Zweifeln gezwungen werden muß, der lernt es dann nie mehr. Bitte, das sieht man doch! Denkerische Gewalten, das ist was ganz anderes. Wer schon die Tür aufmacht das Haus zu verlassen, gilt uns als verloren. Ohnehin, auf diese Weise erzwungene Nullpunkte sind für uns --- nicht nur völlig ohne Wert, sondern auch nicht souverän und damit häßlich für den Augenschein.

Man lernt wohl, was man sich beibringt, und ein guter Lehrer ist jemand, der einem dabei nicht im Wege herumsteht! Oder anderweitig den Weg versperrt - an Widerständen wächst man - so ein Schund, Dummköpfe, die nicht selber für ihre Widerstände aufkommen können. (Das betrifft auch die Natur dieser Widerstände. Folglich!)

Bei diesen Dingen - das kann man nicht lernen, das muß man durchproben und betreiben, auch wenn man dazu wie geboren oder gemacht ist...

Wir stecken da gerade so sehr in einer Sache fest, kommen Sie doch in zwei Tagen wieder, dann sind wir vielleicht wieder frei. Wir fühlen uns geehrt und von dem Ereignis sehr in Anspruch genommen... Es hilft uns, eine Instanz des Nicht-Sagens zu schaffen. Das wird langsam zur fixen Idee, so scheint es. Und dann dazu der Behauptungscharakter. Dem Durchwirken und Durchdringen (auch sich selber) - - - im Weg stehen - - - den Weg versperren... Bewahren Sie doch Haltung, was interessiert mich Ihre Seele - jetzt und vorerst. Wenn sie jetzt noch beginnen, die Vor- und Nachteile gewisser Städte für ihr privates Wohlbefinden zu diskutieren, Sie sind erledigt, Mann! Wir werden sehen.

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Es tut uns furchtbar leid, das alles. Dagegen das andere, das nicht unbedingt in seinem Äußern, aber in seinem Sehen und seinem dieses Überdenken und Verarbeiten ja - vital, wirklich, ernst, lebendig regsam ist. Gegen das, was Du Bildchen nennst. Man zeigt mit den Finger ins Leere, dann stellt sich einer da hin! und ist beleidigt, vielleicht sogar mit Recht. Es war nicht böse gemeint, mußte aber sein. Es muß sein, es muß sein, wir sind uns dessen sicher.

Jeder weiß, auf welcher Seite (Warte) ich stehe, vorausgesetzt es gibt solche. Außerdem ist da überhaupt gar nichts zu holen und jeder weiß doch auch, was er vom anderen zu halten und zu erwarten hat. Uns war unsere Entzweiung zum Beispiel gerade so müßig geworden, da mußte wirklich etwas gegen getan werden.

Den einen reicht der Spaß, die anderen brauchen etwas mehr, wiederum andere disziplinieren und befreien sich durch ihren Spaß und etwas mehr - etwas mehr, ja.

Wechselseitiges Infragekommen ist ein Geschenk.
Bitte laufe Du nicht weg, gerade Du nicht.

alles bleibt verdorben

Ich bemühe mich um Dich. (Kann man das glauben? Der Augenschein ist schon ein Argument, aber Ihre Augen, können Sie denen noch vertrauen? Es sieht fast nicht so aus. Müde. Dürfen wie Sie dennoch hierzu einladen, nein es scheint Ihnen ja nicht so gut zu tun. So gut zu bekommen. So lassen wir es doch besser bleiben. Wie stehen Sie dazu?

Der Gegenstand prüft seine Kategorien, die Kategorien den Gegenstand. Beide kommen sich zuvor, im Hineinreiten sind sie nun einen Schritt weiter, Meister des Hineinreitens werden zu Meistern des Treibsandes! Das möchte ich schon noch erleben.

Alles nur Nervensache oder nur so eine Idee (auf eigene Rechnung), eben in letzter Instanz --- nur wenige überleben (und einige werden - zurückgehalten.)

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Wenn so jemand nichts verwirft, ist das eine schlimme Sache. Diese dort funktionieren gänzlich anders, jedes Teil findet seine Verwendung und kommt unter, nichts geht verloren. Wir dagegen arbeiten ertragsärmer, so als ob auch dies nicht unsere Hauptbeschäftigung, unser einziger Halt wäre. Unsere Hauptbeschäftigung ist das, was wir immer machen. Eine sowieso dauernd stattfindende Bewegung. Auch bei uns geht nichts das heißt nun gerade alles stets verloren. Unsere Ineffektivität - hier wollen wir nun wirklich nichts mehr lernen.

Da fehlt etwas, wenn diese Fragwürdigkeiten nicht auftauchen und erkannt werden - d.h. aber so oder so erzeugt werden. Der lange und unübersichtliche Weg und wie er dargestellt wird. Es gibt welche, die stellen es geschickt an, anderer weniger, wiederum welche rechnen darauf, daß man ihnen etwas nicht abnimmt, andren ist das gleich. Es gibt so vieles. So ein Gedöns, mein Freund, nicht, daß das so schnell ginge. Kunst: Ghetto: Ernst (Leben) Aber die Leute liefen weg.


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